Die Sonnenblume (11)
   

   Knollen-Sonnenblumen: Von den zahlreichen mehrjährigen Sonnenblumen-Sorten wird bisher nur die Topinambur (Helianthus tuberosus) für die menschliche Ernährung genutzt.
   
Sie kommt vermutlich aus den Anden und kam recht rasch nach Europa. An der Wende zum 19 Jhd. wurden in Deutschland sogar etwa 100.000 ha Topinambur angebaut. Dann jedoch wurde sie vom zunehmenden Kartoffelanbau verdrängt.
   
In Deutschland blüht die Topinambur nur nach sehr langen Sommern, wenn die Tage schon deutlich kürzer werden, und ihre Blüten sind oft nur etwa handtellergroß.
   
Angebaut wird sie wegen der essbaren Knollen. Diese sind frosthart, und können daher im Boden bleiben, bis man sie benötigt. Sie werden auch gerne von Jägern angepflanzt: Die Wildschweine können sich dann den ganzen Winter über das Futter selbst aus dem Boden graben.
   
Topinambur-Knollen enthalten das Kohlehydrat Inulin (wie viele andere Korbblütler auch): sie sind daher auch als Diabetikernahrung geeignet. Wegen ihres Geschmacks werden sie gelegentlich als Artischockenersatz verwendet. Früher benutzten die Kleinbauern die Blätter auch als Futter für Kaninchen oder Ziegen. Die Topinambur kann sogar zur Zucker- und Schnapsherstellung eingesetzt werden, ist für diese Anwendung jedoch unbedeutend.
   
Auch bei der Topinambur gibt es verschiedene Sorten, doch im Gegensatz zu Sonnenblumen sind sie nicht in jeder Gärtnerei zu haben. Daher hier eine Informationsadresse: Topinambur-Saatzucht, Sandstr. 16, 29 328 Faßberg. Ist einem die Sorte egal, kann man natürlich auch einfach einige Topinambur-Knollen im nächsten Bioladen kaufen.
   
Das Pflanzen ist einfach: Man drückt die Knollen im Frühjahr in den lockeren Boden. In einigen Flusstälern in Deutschland kommt die Topinambur inzwischen verwildert vor. Zwar erträgt sie nassen Boden nur schlecht, aber auf etwas höheren Schlammbänken wächst sie offenbar gut.

>>>Weiter>>>